Ein scharfer Bläsersatz schneidet sich von Beginn an in die soulige Stimmung. “Contradiction” ist der Titelsong des (discografisch und chronologisch gesehenen) 12. Albums der Band aus Dayton-Ohio. Knackige Falsettos und der Gitarrensolo sind die Duftmarken, die später so oft von ähnlichen Bands (Slave, Pleasure) kopiert wurden. Ein starkes Stück Black Funk, aber nichts für den 0815-Disco-Menschen.
Abteilung “slick ballad” # 2 (nach ”I Want To Be Free” vom 74er Album “Fire”). “Precious Love” ist eines der geilsten Slowfunk-Stücke, die jemals geschrieben wurden. Die Ohio wechseln zwischen einem leichten treibenden Falsetto-Vibe und dem langsamen Part mit einfühlsamen Vocals (Sugarfoot in Höxtform). “Nothin you can do to stop the lovin” es wabert und blubbert überall aus allen Ecken des Lautsprechern - wenn ich solch eine Nummer mit den modernen, heutigen R&B-Stücken vergleiche, denke ich “Oh, Gott, was sind das heute für Minimalisten mit ihren lächerlichen PC-Programmen!”
Tex-Mex-Mariachi-Soul von den Ohio Players? Die “Little Lady Maria” ist ebenfalls ein irrsinniger Slowfunk, mit zum besten, was es in dieser Hinsicht gibt. Wenn Sugarfoot den Refrain ansingt, bin ich immer hin und weg. Gibt es noch jemanden auf dieser Welt, der bei diesem Stück ähnlich empfindet? Melde Dich!
“Far East Mississippi” - wenn es das Synonym Blues-Funk damals noch nicht gegeben haben sollte, ist es wohl eine Erfindung der Ohios gewesen. Verhaltener Funk-Rhythmus, Billy Beck dominiert die Nummer zunäxt scheinbar mit seinen jazzigen Rhodes-Akkorden, Sugarfoot spielt dermassen viele funky Lucks, die anderen für eine ganze Platte gereicht hätten und verwöhnt den Hörer zusätzlich mit einer ordentlichen Packung Mundharmonika-Blues. Nicht vergessen darf man, das ausserordentliche Drumming von James Williams zu erwähnen.
Der nexte Blues-Funk war auch ein Hit in den Charts. “Who’d She Coo?” sollte der Nachfolger von “Fire” und dem “Rollercoaster” werden, war in Deutschland’s Diskotheken aber nicht ganz so erfolgreich. Eher ein Party-Jam - ich habe die Ohios 1983 Live in den Staaten gesehen, da spielten sie den Song runde 10 Minuten.
Nach dem ruhigen “My Life” gibt es mit “Tell The Truth”, der mich ganz stark an Stevie Wonder’s “Superstition” erinnert. Vielleicht wurde der Song deshalb auch nie als Single ausgekoppelt? Genug Potential wäre auf jeden Fall da gewesen, um mit dieser bluesrockigen Funknummer auch auf dem Dancefloor für Aufsehen zu sorgen. Clarence Satchell hat hier ein starkes Bläser-Arrangement geschrieben!
Der letzte Song “Bi-Centennial” ist ein Song, den die Ohio Players anlässlich der 200-Jahres-Feierlichkeiten in den USA geschrieben haben. Im Jahre 1776 hatte Thomas Jefferson die Unabhängigkeitserklärung der USA verfasst, die Anlass war, dass sich die amerikanischen Kolonien von Grossbritannien loslösten und ihren eigenen unabhängigen Staat Nordamerika proklamierten.
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