Es ist der Song mit der schönsten Feuerwehrsirene der Welt und gleichzeitig der Song, der (neben einigen anderen) die Funk-Flamme entzündet hat in meiner schwarzen Seele. Es ist heute schwierig, nach all den Jahren, wieder zugeben, was damals auf der Tanzfläche passierte, als der DJ den Song “Fire” drauf gelegt hat. Knüppelvoller Floor, die damals noch spärlichen Lichteffekte, zuckende Körper, Schweiss, erotische Signale an sein tanzendes Gegenüber, es war die Zeit, in der “Funk” in deutschen Diskotheken allgegenwärtig war.
“Together” ist eine der zahlreichen typischen Players-Balladen, die manchmal gut, teilweise aber auch meines Erachtens den “Funkflow” stören. Diese hier aber ist eine der besseren, es gibt viel soul und sogar etwas Gospel-Flair.
Es folgt der nexte Funk-Cracker! “Runnin From The Devil” ist auch heute noch universell einsetzbar. Guter Tanz-Groove (111 bpm), hat nichts verloren in Sound und Anspruch. War halt damals alles “handmade” und hört sich auch 30 Jahre später nicht antiquiert an wie die ganzen 80er Computergenerierten Geschichten. Guter blubbernder Bass zu scharfen Bläsersätzen und funky Fender Rhodes-Licks.
“I Want To Be Free” ist einer der Songs, die ich gerne in die Abteilung “Slick, sexy und hyperventilierend” reinpacke. Einer der Songs, wie ich ihn mir auch gut beim (FSK-0 bis -17 3/4 bitte weg lesen!) Akt vorstellen kann. Beinhaltet Feeling, Vulgarität, Zärtlichkeit und laaaangsamen Funk-Rhythmus gleichzeitig. Gehörte damals zum “I Wanna Get You Down” - Programm eines jeden Soulbrothas. Song aufgelegt, der Angebeteten tief in die Augen schauen - und - BINGO!
“Where There’s Fire, There’s Smoke” singt Sugarfoot zum Auftakt der zweiten Seite. Noch ein Funk-Track, der es aber nie zur Single-Auskopplung geschafft hat, weil er viel zu überladen ist mit den Bläsern, Gitarrist Leroy :-) Bonner packt hier beim Solo seinen “Johnny Guitar Watson” aus und scattet mit sich selbst um die Wette. Erinnert mich heute an einen späteren Song der Rap-Gruppe Booya-Tribe.
Mit “It’s All Over” gibt es sogar einen schönen Schunkel-Soul in der Tradition der 60er Rhythm’n’Blues Stücke mit einem 6/8th Shuffle-Beat. Ich hab’s mal versucht mit einem schnellen Wiener Walzer, klappt wunderbar. Tanzschullehrer würden sich jetzt an dieser Stelle ihre Haare raufen, sofern sie noch welche haben.
Apokalyptischen Heavy-Rock-Funk spielen die Ohios in ihrer mit Sicherheit abgefahrensten Nummer, die ich je von ihnen gehört habe. “What The Hell” mit seinem geshredderten Gitarrensolo, bevor es den Ausdruck überhaupt gab. Hendrix hätte seine Freude gehabt, denn Leroy “Sugarfoot” Bonner ist eindeutig beeinflusst vom Mann aus Seattle und er würde wohl noch heute spielen, hätte ihm nicht der Gong von James Williams eine Ende bereitet.
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